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Der Umbau

Von September 2009 bis September 2011 wurde unsere Schule generalsaniert. In dieser Zeit waren wir in Containern in der Kapellenstraße untergebracht. Herr Ziegler vom Architekturbüro Wolfgang Albert hat für uns freundlicherweise die Umbaumaßnahmen zusammengefasst.

Sein Fazit: Es wurden hochwertige Unterrichtsräume geschaffen, die mit zukunftsweisender Technik ausgestattet sind und eine angenehme Lernatmosphäre bieten. Trotz aller Erneuerungen und der erforderlichen Modernisierungen ist der Charakter des historischen Gebäudes an dieser städtebaulich prominenten Stelle erhalten geblieben.

Wesentliche Punkte der Generalsanierung

Verbesserung des baulichen Brandschutzes

Bedingt durch den großen Höhenunterschied am Rande des Kirchenplatzes sind die nach Osten orientierten Klassenzimmer mit Rettungsgeräten der Feuerwehr nicht zu erreichen. Um aber dennoch die Personenrettung sicherzustellen, gab es bereits in der Vergangenheit eine sogenannte „Bypass-Lösung“. Auch bei Unpassierbarkeit des Treppenhauses können so alle Personen im 1. und 2. Obergeschoß durch die Fenster der westlichen Klassenzimmer gerettet werden.

Dieses Flucht- und Rettungswegekonzept entsprach aber nicht mehr den gültigen Bauvorschriften. Die Personenrettung hätte zu lange gedauert und wäre zu riskant gewesen. Die bestehende wurde folglich durch den Anbau einer Außentreppe als zweitem Rettungsweg vervollständigt. So ist den LehrerInnen und SchülerInnen ein selbstständiges schnelles Verlassen des Gebäudes ohne die zwingende Hilfe der Feuerwehr möglich.

Um die Flucht- und Rettungswege rauchfrei zu halten, wurden im Rahmen dieser Maßnahmen auch die Türen erneuert und mit Selbstschließern ausgestattet. Die Türen im Gefahrenbereich schließen sich somit selbstständig.

Neben der Schaffung des zusätzlichen Flucht- und Rettungsweges war aber auch die Verbesserung der Feuerwiderstandsdauer der Deckenkonstruktion erforderlich. Die Holzbalkenkonstruktionen wurden unterseitig durch entsprechende Trockenbaubekleidungen ertüchtigt.

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Umorganisation der Raumnutzung

Ursprünglich waren die Räume für die Lehrer und die Schulverwaltung im Erdgeschoß untergebracht. Das Dachgeschoss hingegen war nur teilweise ausgebaut und diente als Wohnung für den Hausmeister. Diese Nutzung war nicht mehr zeitgemäß und entsprach nicht mehr den modernen Anforderungen und dem Raumbedarf der Grundschule.

So wurden die erforderlichen Räume für die Schulleitung und die Lehrer im Dachgeschoss untergebracht. Die frei werdenenden Flächen im Erdgeschoß konnten damit für die erforderlichen Fachräume genutzt werden.

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Statische Maßnahmen

Das relativ flach geneigte und weit gespannte Walmdach erzeugt große Horizontalkräfte an den Auflagerpunkten, d.h. die Außenwände werden nach außen geschoben. Dieser bauzeitliche Schwachpunkt war bereits durch vorangegangene Notsicherungen im nicht ausgebauten Teil des Daches gesichert.

Für die nun angestrebte Nutzung des Dachraums musste das Tragwerk jedoch grundlegend und dauerhaft saniert werden. Die bestehende Konstruktion wurde verstärkt. Es wurden versteifende Rahmen und Rückhängungen aus Stahl eingebaut, so dass weitere Schubkräfte auf die Außenwände unterbunden wurden. Die große Spannweite der Holzbalkendecke über dem 2. Obergeschoß wurde ebenfalls durch den Einbau von Stahlträgern den erforderlichen Lastannahmen angepaßt. Vergleichbare Verstärkungen waren in den übrigen Decken bereits eingebaut worden.

Während der Arbeiten wurde festgestellt, dass große Teile der tragenden Innenwände unzureichend bzw. gar nicht gegründet waren. So war abschnittsweise der Einbau von Unterfangungen notwendig.

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Modernisierung der Sanitäranlagen

Die alten Schülertoiletten im Anbau mussten grundlegend modernisiert werden. Beim Einbau der neuen Grundleitungen wurde eine alte Absetzgrube freigelegt, die archäologisch dokumentiert, dann zurückgebaut und schließlich verfüllt wurde.

Im Erdgeschoß konnte eine zusätzliche Behindertentoilette geschaffen werden.

Die Toiletten für die Lehrkräfte wurden im Dachgeschoß neu angelegt.

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Raumnutzung

Die historische, klare Grundrißstruktur wurde beibehalten. Die geforderte Raumnutzung konnte ohne wesentliche Veränderungen des Bestandes untergebracht werden.

In allen Klassenzimmern und Fachräumen wurden zur Verbesserung der Raumakustik zusätzlich abgehängte Schallschutzdecken eingebaut.

Im Dachgeschoss wurden die neuzeitlichen Einbauten der ehemaligen Wohnung vollständig bis auf das Dachtragwerk zurückgebaut. Nach Einbau der statischen Ertüchtigung erfolgte der Ausbau für die Nutzung durch die Schulleitung und die Lehrkräfte. Dabei konnte auch eine Bibliothek für die Schüler verwirklicht werden. Nebenbei bieten die Räume im Dachgeschoss eine einmalige Aussicht über die Dächer der Altstadt und über den Wiesengrund.

Der Pausenverkauf des Hausmeisters wurde an zentraler Stelle im Erdgeschoß im Treppenhaus angeordnet.

Im Erdgeschoss wurde das ehemalige Lehrerzimmer zu einem vollwertigen Unterrichtsraum. Ebenfalls im Erdgeschoss wurde der Werkraum, sowie der Mehrzweck untergebracht.

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Raumgestaltung

Die historischen Putzoberflächen mit den Befunden wurden soweit möglich erhalten und entsprechend ergänzt. Zur Stabilisierung und Vergleichmäßigung der Oberfläche wurde anschließend eine Vliestapete aufgebracht. Alle Wand- und Deckenflächen wurden neutral und zeitlos in weiß gestrichen.

Die Bodenbeläge wurden komplett erneuert. In den allgemeinen Erschließungsbereichen im Erdgeschoss wurden Fliesen, im Mehrzweckraum wurde Eichenparkett verlegt. In den Klassenzimmern und allen übrigen Räumen in den Obergeschossen wurde strapazierfähiger Linoleum eingebaut.

Die Fenster auf der Ostseite wurden belassen. Die Fenster auf der Westseite (Kirchenplatz) sowie in den Gauben wurden erneuert. Für den sommerlichen Sonnenschutz wurden die Klassenzimmer mit außenliegenden Jalousien ausgestattet, die auch zur Verdunkelung genutzt werden können.

Die erforderlichen Medienschnittstellen für die Lehrkräfte wurden in einer vertikalen Einheit zusammengefasst.

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Erneuerung der Haustechnik

Neben den Maßnahmen in der Baukonstruktionen wurde aber auch die Haustechnik erneuert und den aktuellen Anforderungen angepasst. 

Bei der Heizung wurde der Gaskessel belassen, das Rohrleitungssystem jedoch komplett erneuert, sowie neue Wandheizkörper montiert.

Die Sanitärinstallationen wurde mit Frisch- und Abwasser komplett erneuert.

Vollständig neu aufgesetzt wurde die Elektroinstallation. Neben den Stromanschlüssen wurden aber auch Leitungen für Netzwerk und Internet verlegt.

Eine künstliche Lüftung wurde nur für die Toiletten in Form einer Abluftanlage eingebaut.

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Neues Unterrichtskonzept

In Zusammenarbeit mit allen Beteiligten wurden die Klassenzimmer als sogenannte „flexible Klassenzimmer“ eingerichtet. Die Bestuhlung ist nicht mehr zwingend auf den klassischen Frontalunterricht ausgerichtet. Die Lern- und Lehrinhalte können auf kleineren abnehmbaren Tafelelementen erarbeitet und präsentiert werden.

Jeder Schüler verfügt über einen eigenen Tisch und Stuhl in der jeweils auf die Körpergröße zugeschnittenen Höhe. Durch die Dreiecksform der Tische und die eingebauten Rollen können diese ja nach Bedarf angeordnet und gruppiert werden. Die Unterrichtsmaterialien und die Schultaschen werden in halbhohen, rollbaren Sideboards aufbewahrt.

In allen Klassenzimmern steht nun ein Smart- oder Whiteboard zur Verfügung, so dass neben der klassischen Unterrichtspräsentation auch die neuen Medien eingebunden werden können.

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Kontaktadresse

Architekturbüro Wolfgang Albert
Endtnerstr. 7
90459 Nürnberg
albert.arch@nefkom.net